8.4 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022


8.4 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen des Unternehmens

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

1.1 Das Unternehmen

Die GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mit beschränkter Haftung – Bauträgerunternehmen des VdK (im Folgenden: „GSW“) ist eine juristische Person des privaten Rechts. Die Gesellschaft wurde am 25. Juni 1949 in Sigmaringen gegründet und unter der HRB 710002 beim Amtsgericht Ulm eingetragen. Alleiniger Gesellschafter ist der Sozialverband VdK Baden-Württemberg e. V. 


Das Geschäftsgebiet der Gesellschaft umfasst Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Sachsen-Anhalt. Die Gesellschaft mit Sitz in Sigmaringen unterhält Außenstellen in Ravensburg, Naumburg an der Saale, Tübingen und VS-Schwenningen.


1.2 Geschäftsmodell des Unternehmens

Gründungsauftrag der GSW ist die Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung mit gutem und bezahlbarem Wohnraum. Im Mittelpunkt steht dabei eine nachhaltige Unternehmensführung, die den dauerhaften Unternehmensfortbestand sicherstellen soll.


Zur Erfüllung ihres Auftrags errichtet, vermietet und verwaltet die GSW Immobilien. Die Kerngeschäftsfelder der Gesellschaft sind demnach die Bewirtschaftung und Entwicklung der eigenen Wohnungsbestände, das Bauträgergeschäft sowie die Eigentumsverwaltung. Darüber hinaus ist die Gesellschaft im Maklergeschäft tätig.


Das Geschäftsmodell der Gesellschaft ist auf ein ausgewogenes Chancen- und Risikoprofil und die Erwirtschaftung einer angemessenen Rendite für den Gesellschafter unter Berücksichtigung des Gründungsauftrags ausgerichtet. 


1.3 Ziele und Strategien

Ziele der Gesellschaft sind, qualitativ guten und dabei dauerhaft bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung anzubieten und neuen Wohnraum sowohl im Eigenbestand wie auch im Eigentumsbereich zu schaffen. Ihrem Motto „Wohnungsbau im Dienste am Menschen“ ist die GSW bis heute treu geblieben. Die Schaffung eines breiten Nutzungsmixes in den Quartieren ist eine Stärke der Gesellschaft. Durch die Verbindung von frei-finanziertem, preisgedämpftem und sozial gefördertem Mietwohnungsbau mit privatem Wohneigentum schafft die Gesellschaft die Zusammenführung unterschiedlichster Gruppen. Darüber hinaus hat die Gesellschaft einen Schwerpunkt in der Versorgung im Bereich altersgerechtes Wohnen gesetzt. Diese beinhaltet den Bau von Pflegeheimen, Pflegewohngemeinschaften und Seniorenwohnungen. Des Weiteren unterstützt die Gesellschaft die Weiterentwicklung der Gebäudeautomation und Smart Home/Smart Living.


Dies wird durch die Teilnahme an verschiedenen Forschungsprojekten wie ForeSight, SECAI oder VerdigKo unterstrichen.


Angesichts der gestiegenen Baukosten, der Zinsentwicklung und einer sich in der Neuausrichtung befindlichen Förderkulisse wird sich die Frage stellen, wie die weiterhin große Nachfrage nach Wohnraum erfüllt werden kann. Auch diese Frage stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen, ihren Auftrag, die Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung mit Wohnraum, auch in den kommenden Jahren erfüllen zu können. 

Weitere Ziele der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft sowie zu deren weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Jahren sind:


  • die Mieten im Wohnungsbestand unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit, der aktuellen Rahmenbedingungen und deren Vermietbarkeit auf einem weiter verträglichen Niveau zu halten, 


  • in notwendige Maßnahmen zur nachhaltigen Bestandserhaltung unter Berücksichtigung der Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung zu investieren und den Umbau in einen klimafreundlichen Gebäudebestand unter Berücksichtigung der CO2-Emmissionen zu forcieren, 


  • die Beschäftigung mit Mobilitätskonzepten im Allgemeinen und Elektromobilität im Speziellen sowohl bei Neubauprojekten wie auch im Wohnungsbestand 


  • weitere Projekte an ausgewählten Standorten für das Anlagevermögen und das Bauträgergeschäft zu entwickeln und 


  • die Durchführung erfolgsorientierter Führungs-, Personalentwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)
2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen /
Gesamtwirtschaftliche Lage


2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Lage 2022


Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 vor allem geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine, zu denen extreme Energiepreiserhöhungen zählten. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise für Güter wie beispielsweise Nahrungsmittel und Baustoffe sowie der Fachkräftemangel sowie die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten. So stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, war das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt 0,7 Prozent höher. 


Die konjunkturelle Entwicklung verlief 2022 in den einzelnen Wirtschaftsbereichen sehr unterschiedlich: Einige Dienstleistungsbereiche profitierten nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen von Nachholeffekten. Besonders stark zulegen konnten die Sonstigen Dienstleister, zu denen auch die Kreativ- und Unterhaltungsbranche zählt (+6,3 Prozent). Auch die Wirtschaftsbereiche Verkehr und Gastgewerbe profitierten von der Aufhebung der Schutzmaßnahmen. Das Produzierende Gewerbe ohne den Bausektor konnte gegenüber dem Vorjahr nicht zulegen (0,0 Prozent) und verfehlte damit das Corona-Vorkrisenniveau deutlich um 3,0 Prozent. Aufgrund des massiven Anstiegs der Energiepreise infolge des Kriegs in der Ukraine und einer drohenden Gasmangellage in Deutschland schrumpfte insbesondere die Produktion in den energieintensiven Wirtschaftszweigen. Dazu gehören die Chemie- und Metallindustrie, die Herstellung von Papier und Pappe sowie die Herstellung von Glas, Keramik und die Verarbeitung von Steinen und Erden. Hinzu kam generell, dass das Verarbeitende Gewerbe in der ersten Jahreshälfte im Jahr 2022, wie schon im Jahr 2021 unter gestörten internationalen Lieferketten litt. In der Folge konnte die Industrie ihre Aufträge nicht wie gewohnt abarbeiten. 


Im Baugewerbe brach die Wirtschaftsleistung hingegen deutlich ein, nachdem bereits im Vorjahr durch die steigenden Baukosten und Materialengpässe die Bruttowertschöpfung im Bau leicht zurückgegangen war. Material- und Fachkräftemangel, hohe Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen führten zu einer spürbaren Investitionszurückhaltung und Stornierungen von geplanten Bauvorhaben. Die Bruttowertschöpfung in der Bauwirtschaft ging im Jahresmittel um 2,3 Prozent zurück. Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, die im Jahr 2022 rund 10,0 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung erzeugte, konnte ähnlich wie im Vorjahr um 1 Prozent zulegen. Lediglich im ersten Coronajahr 2020 war sie leicht um 0,5 Prozent gesunken. Für gewöhnlich erreicht die Wachstumsrate der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft nur moderate Werte und ist zudem nur geringen Schwankungen unterworfen. Gerade diese Beständigkeit begründet die stabilisierende Funktion der Immobiliendienstleister für die Gesamtwirtschaft. Nominal erzielte die Grundstücks- und Immobilienwirtschaft 2022 eine Bruttowertschöpfung von 349 Milliarden EUR.


2. WIRTSCHAFTSBERICHT

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)

Auf der Nachfrageseite waren die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen preisbereinigt um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichten damit fast das Vorkrisenniveau von 2019. Grund hierfür waren Nachholeffekte im Zuge der Aufhebung fast aller Corona-Schutzmaßnahmen im Frühjahr 2022. Dies wird besonders deutlich bei den Ausgaben für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen. Auch im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur gaben die privaten Haushalte wieder mehr aus als noch vor einem Jahr. Die Konsumausgaben des Staates erhöhten sich 2022 nach zwei stark von Corona geprägten Jahren moderat um 1,1 Prozent. Der Staat gab deutlich mehr Geld aus, um die zahlreichen Schutzsuchenden aus der Ukraine und anderen Staaten zu verpflegen und unterzubringen. Dagegen sanken die staatlichen Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, auch wenn weiterhin umfangreich Impfstoffe beschafft und finanziert wurden.


Der Außenhandel nahm trotz starker Preisanstiege im Jahr 2022 zu: Deutschland exportierte preisbereinigt 3,2 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als im Vorjahr. Die Importe legten gleichzeitig sehr viel stärker um preisbereinigt 6,7 Prozent zu. Der Außenbeitrag dämpfte dadurch insgesamt das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.


Trotz schwierigem Umfeld zeigte sich der Arbeitsmarkt bislang von den wirtschaftlichen Herausforderungen der Energiekrise und der hohen Inflation relativ unbeeindruckt. Die Erwerbstätigkeit stieg 2022 sogar auf den bislang höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Zwei Jahre zuvor im Jahr 2020 hatte die Corona-Krise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigenzahl zeitweilig beendet und zu einem Rückgang geführt. Im Jahr 2021 war die Erwerbstätigkeit nur leicht gewachsen. Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2022 von durchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 Prozent oder 589.000 Personen mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie in Deutschland. Die Beschäftigung nahm im Jahr 2022 unter anderem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte, besonders aus der Ukraine, zu. Hinzu kam eine steigende Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung, insbesondere von weiblichen und älteren Erwerbspersonen. Entsprechend der positiven Beschäftigungslage ist die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2022 um 195.000 Personen gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 7,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – betrug 5,3 Prozent. Im Jahr 2021 hatte sie noch 5,7 Prozent erreicht.


Sowohl die allgemeinen Lebenshaltungskosten als auch die Baupreise haben im Laufe des Jahres 2022 hohe Steigerungsraten verzeichnet. Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – erreichte im Oktober 2022 mit 10,4 Prozent einen historischen Höchststand im wiedervereinigtem Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 hatte die Inflation noch bei 3,1 Prozent gelegen. Zum Jahresende 2022 schwächte sich die Preissteigerung leicht ab, blieb aber auf einem sehr hohen Stand. Im Jahresmittel haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland um 7,9 Prozent erhöht. Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben. So verteuerten sich Energieprodukte im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 34,7 Prozent, nach einem Anstieg um 10,4 Prozent im Jahr 2021. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher gab es 2022 kräftige Preiserhöhungen bei der Haushaltsenergie (+39,1 Prozent). Besonders deutlich erhöhten sich die Preise für leichtes Heizöl (+87,0 Prozent) und Erdgas (+64,8 Prozent). Auch andere Haushaltsenergieprodukte wurden teurer, zum Beispiel kostete Strom 20,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Entlastungsmaßnahmen aufgrund der hohen Energiepreise milderten die Teuerung von Energie im Jahresverlauf temporär ab. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate 2022 bei 4,9 Prozent gelegen. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2022 gegenüber 2021 um 13,4 Prozent. 2021 hatte die Preissteigerung noch bei 3,2 Prozent gelegen.


B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)

Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland sind im November 2022 um 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Im Jahresmittel lag die Preissteigerung nur leicht niedriger bei 16,4 Prozent. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise seit Beginn der Zeitreihe 1950. War 2021 zunächst die weltweite Nachfrage nach Baustoffen, die mit Abflauen der Coronakrise sprunghaft gestiegen war, ausschlaggebend für den erheblichen Preisdruck bei Baumaterialien, kamen durch den Krieg in der Ukraine weitere Lieferengpässe und eine enorme Verteuerung der Energiepreise hinzu. Die Preise für Baumaterialien stiegen im ersten Halbjahr 2022 durchweg in bisher nicht bekanntem Ausmaß. Seit Juli 2022 konnte bei einigen Materialien eine leichte Preisberuhigung beobachtet werden. Dies konnte die Steigerung der Vormonate aber nicht ausgleichen. 


Das Finanzierungsdefizit des Staates liegt im Jahr 2022 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bei EUR 127,3 Milliarden. Insgesamt überlagerten die neuen Belastungen durch die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Entlastungen des Staatshaushalts durch die auslaufenden Corona-Maßnahmen. Das Defizit bleibt damit hoch, verringerte sich jedoch im Vorjahresvergleich leicht um EUR 5,9 Milliarden. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt errechnet sich für 2022 eine Defizitquote von 3,2 Prozent. 


Die Finanzierungsbedingungen haben sich verschlechtert. Die EZB ließ den Leitzins in der ersten Jahreshälfte 2022 trotz steigender Inflation bei 0,0 Prozent und kaufte bis März beziehungsweise bis Juni im Rahmen des Pandemic Emergency Purchase Program (PEPP) und des Asset Purchase Program (APP) weitere Vermögenswerte an. Erst nach dem zusätzlichen Anstieg der Energiepreise und steigenden Kerninflationsraten hob sie den Hauptrefinanzierungssatz bis Dezember 2022 in vier Zinsschritten auf 2,5 Prozent an. Dadurch kam es auch zu einem drastischen Anstieg der Zinsen für Baufinanzierungen. Betrug der Zinssatz für 10-jährige Baufinanzierungen zum Jahresanfang noch 1 Prozent, so stieg er bis Jahresende auf fast 4 Prozent an. Trotz eines restriktiveren Finanzierungsumfeldes hat sich die Kreditvergabe im Wohnungsbau um 6,6 Prozent im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht. In Antizipation steigender Zinsen könnte dies ein Vorziehen der Immobilienfinanzierung andeuten, zumal sich im vierten Quartal bei Krediten mit langfristiger Zinsbindung schon ein deutlicher Abschwung abzeichnete. 



B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)

Die Baukonjunktur wurde aufgrund von Preissteigerungen bei Baumaterialien und Baupreisen, die durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine noch deutlich verstärkt wurden, sowie durch steigende Zinsen und verschlechterte Finanzierungsbedingungen bei weiter anhaltendem Fachkräftemangel auf Abwärtskurs geschickt. Die Bauinvestitionen waren 2022 erstmals seit sechs Jahren wieder rückläufig und sanken um 1,6 Prozent. Im Wohnungsbau hat die Bundesregierung nach mehreren abrupten Förderstopps mit anschließenden deutlichen Verschärfungen der Förderbedingungen die Förderanforderungen im Laufe des Jahres erheblich verschlechtert und zudem das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Wohnungsbauförderung schwer beschädigt. Dies dürfte im Zusammenspiel mit dem deutlich ungünstigeren Finanzierungsumfeld und den hohen Preisen maßgeblich zu den hohen Stornierungsraten im Wohnbau beigetragen haben, die seit der zweiten Jahreshälfte 2022 zu beobachten waren. Insgesamt nahmen die Wohnungsbauinvestitionen 2022 mit 2,0 Prozent sogar noch stärker ab als die Bauinvestitionen insgesamt. Im Jahr 2023 dürften die Investitionen in Wohnbauten weiter zurückgehen. Da der Fokus der neuen Förderkulisse bislang eher auf der Sanierung bestehender Wohngebäude liegt und die hohen Energiekosten starke Anreize dafür bieten, dürften sich innerhalb der Bauinvestitionen die Gewichte zugunsten des Bestandes verschieben. Es ist also tendenziell mit einem deutlichen Rückgang der Neubauten und einer anteiligen Verlagerung von Investitionsmitteln zur Modernisierung von Wohngebäuden zu rechnen.



Im Jahr 2022 wurden 354.200 neue Wohnungen auf den Weg gebracht. Damit wurden 7,0 Prozent weniger Wohnungen bewilligt als im Jahr zuvor. Damit bricht zum ersten Mal seit vielen Jahren die Zahl der Baugenehmigungen deutlich ein. Letztmalig waren diese im Jahr 2017 gesunken. Der damalige Rückgang war allerdings vorrangig eine Reaktion auf Vorzieheffekte im Jahr 2016 aufgrund einer Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEV). Aktuell ist die Gemengelage für den Wohnungsbau dramatischer: Ein historischer Preisanstieg bei den Bauleistungen trifft auf deutlich gestiegene Bauzinsen und ein Hin- und Her bei den Förderkonditionen. 


Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 295.300 Wohneinheiten fertiggestellt. Damit stieg die Zahl fertiggestellter Wohnungen nach einem Rückgang im Jahr 2021 (293.400 Wohnungen) wieder leicht, nachdem die Zahl neuer Wohnungen in den Jahren 2011 bis 2020 stetig gestiegen war. Allerdings wurde das Niveau des Jahres 2020 (306.400 Wohnungen) im Jahr 2022 nicht erreicht. 



B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)

Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. zum Jahresende 2022 ergab, dass rund ein Drittel der von den Unternehmen für die Jahre 2023 und 2024 geplanten neuen Wohnungen unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht gebaut werden können. Nahezu zwei Drittel der Unternehmen geben unter anderem die nicht verlässliche (64 Prozent) und unzureichende (62 Prozent) Förderung der Bundesregierung als Ursache an. Mehr als drei Viertel der Wohnungsunternehmen (79 Prozent) nennen außerdem die gestiegenen Materialkosten und ebenfalls mehr als drei Viertel (76 Prozent) die gestiegenen Finanzierungszinsen. Eine ebenso dramatische Lage ergibt die Umfrage auch bei den geplanten Modernisierungsvorhaben: Rund ein Fünftel der vorgesehenen Modernisierungsmaßnahmen (19 Prozent) werden die sozial orientierten Wohnungsunternehmen 2023 und 2024 nicht umsetzen können. Von den ursprünglich vorgesehenen rund 272.000 Wohneinheiten werden demzufolge 53.000 weniger erneuert werden können. Für ganz Deutschland rechnet die Wohnungswirtschaft mit einem Einbruch der Baufertigstellungszahlen im Wohnungsneubau insgesamt auf nur noch 242.000 Wohnungen für 2023 und lediglich 214.000 Wohnungen im Jahr 2024. Damit würde die Zahl der neu auf den Markt kommenden Wohnungen 2023 um 14 Prozent und im Folgejahr nochmals um weitere 11 Prozent sinken. Die Entwicklung der Wohnungsfertigstellungen entfernt sich damit immer deutlicher vom Ziel der Bundesregierung, rund 400.000 Wohnungen pro Jahr neu zu errichten. Hinzu kommt, dass sich die bereits angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärft hat, da der Einbruch des Wohnungsneubaus aktuell auf eine Zunahme der Bevölkerung infolge von Migration und Fluchtbewegungen trifft. Die Folge ist eine stetig anwachsende Neubaulücke, deren Dimension der Zentrale Immobilienausschuss e. V. im April 2023 auf bis zu 400.000 Wohneinheiten im Jahr 2023, und gar auf bis zu 700.000 Wohneinheiten im Jahr 2025 prognostiziert hat.

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

2.2 Geschäftsverlauf der Gesellschaft 2022

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft war im Berichtsjahr 2022 bestimmt durch:


  1. den Start von Neubaumaßnahme in Kehl und Reutlingen,
  2. der Vorbereitung weiterer Neubaumaßnahmen in Sigmaringen und Bad Saulgau, welche 2023 in den Bau gehen sollen, sowie
  3. die Vorbereitung einer großen Erschließungs- und Baumaßnahme in Garching-Hochbrück, welche in den kommenden Jahren die Bautätigkeit im Anlage- und Umlaufvermögen maßgeblich bestimmen wird.


8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

2.2.1 Geschäftsfeld Wohnungsbewirtschaftung


Zum 31.12.2022 setzte sich der Vermietungsbestand der Gesellschaft aus 4.528 Wohnungen, Pflegewohn- und Pflegeplätze, 9 Mansarden sowie 91 Gewerbeeinheiten, Gewerbewohnungen und Sonderbauten in 392 Gebäuden zusammen. Hinzu kommen 1.733 Garagen und Tiefgaragenstellplätze und 2.094 oberirdischen Stellplätze sowie elf sonstigen Einheiten. Die bewirtschaftete Fläche beträgt 320.991 m². Hierin enthalten sind 15 Gewerbeeinheiten mit einer Fläche von 2.615 m², welche von der Gesellschaft selbst genutzt werden.


Der Wohnungsbestand hat sich aufgrund dreier Grundstückerwerbe in Naumburg/Saale (60 WE) sowie durch Baufertigstellungen in Freudenstadt (41 WE), Mössingen (52 WE), Sigmaringen (36 WE), Rastatt (14 WE) und Weil der Stadt (60PP) um insgesamt 263 Wohnungen und Pflegeplätze erhöht. Eine bislang in VS-Schwenningen von der Gesellschaft selbstgenutzte Gewerbeeinheit wurde in Wohnraum umgewandelt und dem Vermietungsbestand zugeführt. In einem Studentenwohnheim wurden zwei studentische Wohnungen mit vier Wohnheimplätzen umgenutzt in zwei Mietwohnungen. Bestandsvermindernd wirkte sich der Verkauf von einem Gebäude in Offenburg (12 WE) und weiteren acht Wohnungen im Streubesitz sowie der Abbruch eines älteren Gebäudes in Kehl (16 WE) im Rahmen einer geplanten Neubebauungsmaßnahmen aus. Hinzu kommt noch eine Wohnung in VS-Schwenningen, die 2022 stillgelegt wurde sowie weitere acht Wohnungen in Berlin, welche bereits im Jahr 2021 verkauft wurden, aber erst Anfang 2022 vom Bestand abgingen. 


Der Bestand an Gewerbeeinheiten hat sich aufgrund zweier Grundstückserwerbe in Naumburg/Saale um 5 Einheiten vergrößert. 


Aufgrund von Baufertigstellungen in Mössingen und Sigmaringen vergrößerte sich die Anzahl der öffentlich geförderten Wohnungen um insgesamt 42 Einheiten. Die Anzahl der Sozialmietwohnungen betrug zum 31.12.2022 demnach 1.425 Einheiten. Dies entspricht einem Anteil von 31,5 Prozent am Bestand der Mietwohnungen, Pflegewohn- und Pflegeplätze. 


Der Ausstattungsgrad der Mietwohnungen, Pflegewohn- und Pflegeplätze wird im Rahmen der geplanten Instandhaltung im Bestand kontinuierlich verbessert, um deren langfristige Vermietbarkeit sicherzustellen. Besonders erfreulich:

Zum 31.12.2022 befanden sich im Bestand 335 behindertengerechte und -freundliche Wohnungen, Pflegewohnplätze und Pflegeplätze, was einem Anteil von 7,4 Prozent am Gesamtbestand entspricht.


Die Mieterlöse gliedern sich wie folgt:

Zum 31.12.2022 betrug die Durchschnittsmiete für Wohnen und Gewerbe 6,92 EUR/m² (6,83 EUR/m²). Die durchschnittliche Sollmiete ist im Jahr 2022 infolge planmäßiger Mieterhöhungen sowie durch den unterjährigen Vermietungsbeginn neu in den Bestand integrierter Mietobjekte gegenüber dem Corona-Krisenjahr 2021 leicht angestiegen.


Aufgrund der Vermietungsanstrengungen im Geschäftsjahr 2022 konnten 445 Mietverträge abgeschlossen werden. Hierin enthalten sind auch 49 Mietverträge aus der Vermietung von studentischen Wohnheimplätze, bei denen naturgemäß eine höhere Fluktuation herrscht. Die Fluktuationsquote liegt mit 8,6 Prozent leicht über dem Mittel der vergangenen zehn Jahre. Darüber hinaus konnten im Jahr 2022 noch weitere 80 Mietverträge für neu in den Bestand integrierte Mietobjekte abgeschlossen werden.


Im Jahr 2022 befanden sich folgende Bestandsobjekte in der Fertigstellung beziehungsweise im Bau:


(Mit Klick öffnen)

Darüber hinaus befanden sich folgende Projekte für das Anlagevermögen in der Entwicklungsphase:

(Mit Klick öffnen)

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)

Alle im Bau befindlichen Objekte sind durch Festpreisverträge gesichert. Gleiches gilt für das sich in der Entwicklung befindliche Gebäude in der Anton-Günther-Straße in Sigmaringen. Des Weiteren konnte die Gesellschaft für alle Maßnahmen noch eine Förderung nach dem BEG sicherstellen. 


Die Gesellschaft bereitet ein Bauprojekt für das Anlage- und Umlaufvermögen in Mühlacker vor. Dort soll ein Seniorenzentrum mit Pflegeheim und seniorengerechten Wohnungen erstellt werden. Ziel ist, noch imGeschäftsjahr 2023 die Genehmigungsplanung fertig zu stellen, um im Frühjahr 2024 mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Des Weiteren befindet sich die Gesellschaft seit 2021 in der Vorbereitung einer weiteren Erschließungs- und Baumaßnahme für das Anlage- und Umlaufvermögen in Garching-Hochbrück. Hierfür hat man sich im Rahmen eines Grundstückkaufvertrages ein rund 12,7 ha großes, unerschlossenes Grundstück gesichert. Der Übergang des Eigentums ist an die Erteilung des Baurechts geknüpft. Mit Schaffung des Baurechts und mit dem Beginn der Erschließungsarbeiten ist 2024 zu rechnen. Gemäß des städtebaulichen Wettbewerbs ist von circa 120 Einfamilienhäusern und circa 450-500 Einheiten im Geschosswohnungsbau auszugehen. Für das Geschäftsjahr 2023 sind aufgrund der vertraglichen Situation keine für die Gesellschaft wesentlichen Risiken erkennbar.


Mit der aktiven und nachhaltigen Neubautätigkeit für den Bestand wird das Bestandsportfolio der Gesellschaft entsprechend der Unternehmensstrategie konsequent weiterentwickelt. 


Die Gesellschaft investiert kontinuierlich in ihren Bestand, um die Wohnungen an heutige Wohnansprüche anzupassen und deren langfristige Vermietbarkeit sicherzustellen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden EUR 10.645.100 in die Erhaltung und Verbesserung des Wohnungsbestands investiert. Dies entspricht einem Gebäudeerhaltungskoeffizienten von 33,47 EUR/m² p.a. über den gesamten Vermietungsbestand (ohne Eigennutzung). Die Maßnahmen enthalten neben den Kosten für die Wohnraum- und CO
2-Gebäudesanierungsmaßnahmen in Höhe von EUR 1.807.700 die laufenden Instandhaltungsarbeiten, welche sich auf EUR 8.837.400 beliefen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Quadratmeteraufwand von 27,79 EUR/m² p.a. für die laufenden Instandhaltungsarbeiten auf den gesamten Immobilienbestand der Gesellschaft (ohne Eigennutzung) bezogen. Darüber hinaus wurde eine Rückstellung in Höhe von EUR 194.700 für mögliche Preissteigerungen bei notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen (für Verkehrssicherungspflichten) gebildet. In den Neubau wurden insgesamt EUR 29,8 Mio. investiert.


Auch für 2023 ist geplant, weitere Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Bestand zur nachhaltigen Verbesserung der Qualität und Klimafreundlichkeit durchzuführen, um die langfristige Vermietbarkeit der Mietbestände sicherzustellen. Im Wirtschaftsplan 2023 ist hierfür ein Aufwand von EUR 8,5 Mio. vorgesehen. 


2.2.2 Geschäftsfeld Bauträgertätigkeit


Nachdem die Corona-Pandemie den Verkauf von Wohneigentum in den Krisenjahren 2020 und 2021 nicht spürbar beeinflusst hat, brach die Nachfrage nach Wohneigentum im 4. Quartal 2022 massiv ein. Dies ist insbesondere den weiter gestiegenen Baupreisen und den steigenden Zinsen für Immobilienkredite geschuldet. Verstärkt wird dies noch durch eine Rekordinflation mit hohen Energie- und Lebenshaltungskosten, welche das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erheblich schmälert.

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

2.2.2.1 Bauprojekte für das Umlaufvermögen


Nachfolgende Einheiten wurden in 2022 fertiggestellten Bauträgerprojekten an Erwerber übergeben:



(Mit Klick öffnen)

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Nachfolgende Objekte für das Bauträgergeschäft befanden sich zum
Jahresende 2022 im Bau:  


(Mit Klick öffnen)

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Die Erträge aus der Baumaßnahme in Tübingen werden bei Verkauf und Übergabe wesentlich zum Jahresergebnis 2023 beitragen.  


Darüber hinaus befand sich folgendes Bauträgerobjekt in der Projektentwicklung:

Des Weiteren befinden sich Erschließungs- und Baumaßnahmen in Mühlacker und Garching-Hochbrück in der Vorbereitung (vgl. 2.2.1 Geschäftsfeld Wohnungsbewirtschaftung). 


Mit der aktiven und nachhaltigen Neubautätigkeit für den Bestand wird das Bestandsportfolio der Gesellschaft entsprechend der Unternehmens-strategie konsequent weiterentwickelt. 

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)
2.2.3 Geschäftsfeld Maklertätigkeit


Der Vertriebsbereich der Gesellschaft hat in der Vergangenheit im Rahmen des Verkaufs von Eigentumswohnungen im Bauträgergeschäft immer wieder Makleraufträge von Käufern entgegengenommen. Aufgrund des vorhandenen Know-hows soll das Maklergeschäft als weiteres Geschäftsfeld ausgebaut werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden drei Makleraufträge mit einem Volumen von EUR 499 Tsd. angenommen.


2.2.4 Geschäftsfeld Eigentumsverwaltung

Der Umsatz im Geschäftsbereich Eigentumsverwaltung hat sich erwartungsgemäß weiter positiv entwickelt. Die Umsatzerlöse der Gesellschaft aus der Eigentumsverwaltung liegen bei EUR 725.500 (Vorjahr EUR 676.300). Trotz des Anstiegs in diesem Geschäftsfeld gilt es im Rahmen der Geschäftsentwicklung jedoch weiterhin,

die Aufwands- und Ertragsrelation weiter zu optimieren. 


Im Berichtsjahr verwaltete die Gesellschaft 2.422 Wohn- und 77 Gewerbeeinheiten sowie 2.270 Garageneinheiten, wovon 237 Wohn- und 14 Gewerbeeinheiten sowie 299 Garageneinheiten dem Eigenbestand der Gesellschaft zuzurechnen sind. Eine Wohneinheit, drei Gewerbeeinheiten sowie 17 Garageneinheiten sind dem Umlaufvermögen zugehörig und nicht in der Verwaltung, da noch nicht veräußert. Demnach nahmen Eigentümer von 2.184 Wohn- und 60 Gewerbeeinheiten sowie 1.954 Garageneinheiten in 134 Eigentümergemeinschaften Verwalterleistungen der Gesellschaft in Anspruch. 


2.2.5 Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung


Die Geschäftsleitung ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 zufrieden. Der Jahresüberschuss in Höhe von EUR 6,0 Mio. liegt mit EUR 0,3 Mio. geringfügig über dem Planansatz für das Geschäftsjahr 2022. 

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

2.3 Wirtschaftliche Lage des Unternehmens
2.3.1 Vermögenslage


Die Aktivseite der Gesellschaft wird nachhaltig vom Anlagevermögen bestimmt.


Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um EUR 24,7 Mio. erhöht und beträgt nun EUR 319,2 Mio. Die Vermögensstruktur der Gesellschaft wird dabei auch weiterhin vom Anlagevermögen mit EUR 276,2 Mio. bestimmt. 

(Mit Klick öffnen)

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)

Das Anlagevermögen der Gesellschaft hat sich zu Buchwerten wie folgt entwickelt:


(Mit Klick öffnen)

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern bzw. folgende degressive Abschreibungssätze zugrunde:

(Mit Klick vergrößern)

Im Umlaufvermögen hat sich die Bauträgertätigkeit um EUR 4,7 Mio. auf EUR 14,9 Mio. verringert, was der Fertigstellung zweier Projekte in Weil der Stadt und Albstadt und der Übergabe von zusammen 65 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten geschuldet ist. Ein Projekt in Tübingen mit 28 Wohneinheiten sowie weitere 11 Wohneinheiten im Projekt in Albstadt befanden sich zum 31.12.2022 noch im Bau. Die erhaltenen Anzahlungen von Käufern für im Bau befindliche Immobilien in Höhe von EUR 10,5 Mio. sowie die beachtliche Höhe der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (EUR 5,4 Mio.) zeigen die auch im Geschäftsjahr 2022 noch weiterhin rege Bautätigkeit der Gesellschaft. 


Auf der Passivseite hat sich die Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 um den Jahresüberschuss in Höhe von EUR 6,0 Mio. erhöht. Gegenläufig dazu wirkte sich die Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von EUR 0,3 Mio. aus. Zum Bilanzstichtag betrug das Eigenkapital EUR 74,3 Mio. Damit liegt die Eigenkapitalquote der Gesellschaft trotz einer deutlichen Bilanzverlängerung im Geschäftsjahr 2022 unverändert bei 23,3 Prozent. Die Gewinnrücklagen haben sich im Geschäftsjahr 2022 um EUR 7,2 Mio. erhöht aufgrund der Gewinnverwendung aus dem Jahresergebnis 2021.


Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Kreditinstituten und anderen Kreditgebern haben sich im Geschäftsjahr 2022 um EUR 21,3 Mio. auf EUR 214,4 Mio. erhöht. Den Darlehensvalutierungen in Höhe von EUR 32,6 Mio. standen im Wesentlichen planmäßige Tilgungen von EUR 7,4 Mio. sowie Sondertilgungen und Darlehensablösungen von EUR 3,7 Mio. gegenüber.


Die Vermögenslage der Gesellschaft ist als geordnet und zufriedenstellend zu bezeichnen und stellt die Grundlage für eine weiter erfolgreiche Geschäftsentwicklung dar. 


8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

2.3.2 Finanzlage

Die Finanzlage der Gesellschaft wird durch folgende Parameter geprägt:


Die folgende Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der liquiden Mittel im Berichtsjahr 2022:


8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 


Die folgende Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der liquiden Mittel im Berichtsjahr 2021:

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (EUR 21,6 Mio.) reichte im Geschäftsjahr 2022 aus, um den laufenden Kapitaldienst aus Zinsaufwand in Höhe von EUR 2,7 Mio. und planmäßigen Tilgungen in Höhe von EUR 7,4 Mio. zu erbringen. Infolge der Ausbuchungen von Bauträgermaßnahmen nahmen insbesondere die Grundstücke des Umlaufvermögens um EUR 5,3 Mio. und die Anzahlungen auf Verkaufsgrundstücke unter den kurzfristigen Passiva um EUR 3,0 Mio. ab.


Die im Geschäftsjahr 2022 getätigten Investitionen im Anlagevermögen (EUR 37,7 Mio.) wurden durch Darlehensvalutierungen in Höhe von EUR 32,6 Mio. und durch den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit finanziert.


Der Finanzmittelfonds hat sich mit EUR 16,8 Mio. im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um EUR 2,4 Mio. erhöht. 


Die Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet und langfristig gesichert. Die Zahlungsverpflichtungen konnten aufgrund durchgängig vorhandener liquider Finanzmittel jederzeit uneingeschränkt erfüllt werden. Investitionen zur Bestandserhaltung sowie für in der Durchführung befindliche Projekte des Bauträgergeschäfts sind durch Darlehen und den laufenden Cashflow finanziert. Für alle anderen Vorhaben und Aufgaben stehen Eigenmittel, Kreditlinien und sonstige Kapitalreserven in ausreichendem Maße zur Verfügung.   

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

2.3.3 Ertragslage

Der Jahresüberschuss verringerte sich planmäßig gegenüber dem Vorjahr um EUR 1.528.000 und beträgt nun EUR 5.972.000. 


Das erzielte Jahresergebnis ist als zufriedenstellend zu bezeichnen.


Die Ertragslage der Gesellschaft hat sich wie folgt entwickelt:

Die Umsatzerlöse haben sich von EUR 66,1 Mio. im Vorjahr um EUR 5,7 Mio. oder 8,6 Prozent auf EUR 60,4 Mio. im Geschäftsjahr 2022 verringert.  Die Abnahme ist geringeren Umsatzerlösen aus dem Bauträgergeschäft geschuldet. Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung haben die Erwartungen erfüllt

und sich weiter positiv gegenüber dem Vorjahr entwickelt. 


Die gegenüber dem Vorjahr um EUR 6,6 Mio. oder 22,3 Prozent auf EUR 22,5 Mio. im Geschäftsjahr 2022 gesunkenen Umsatzerlöse aus der Bauträgertätigkeit resultieren im Wesentlichen aus 43 nach Plan übergebenen Betreuten Wohnungen sowie einer Gewerbeeinheit in Weil der Stadt sowie der Übergabe von 22 bereits fertiggestellten Eigentumswohnungen und einer Gewerbeeinheit in Albstadt. Zusammen mit den Erlösen aus den Verkäufen aus dem Anlagevermögen von EUR 2,4 Mio. konnten insgesamt Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken in Höhe von EUR 24,9 Mio. ausgewiesen werden.


Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung sind im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um EUR 2,6 Mio. oder 8,1 Prozent auf EUR 34,5 Mio. gestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen der Neuvermietung von 2022 neu in den Bestand integrierten Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Freudenstadt, Mössingen und Weil der Stadt sowie von bereits im Jahr 2021 in den Bestand integrierten Wohnungen, die im Geschäftsjahr 2022 vollumfänglich zum Tragen kamen, geschuldet. Die Erlösschmälerungen im Bereich der Sollmieten sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 5 oder 1,7 Prozent  auf TEUR 296 leicht gesunken.

Die im Geschäftsjahr 2022 um EUR 49.200 oder 7,3 Prozent auf EUR 725.500 gestiegenen Umsatzerlöse aus der Betreuungstätigkeit sind insbesondere der Hereinnahme weiterer Eigentümergemeinschaften in den Verwaltungsbestand, der Anpassung von Verwaltervergütungen und der Erbringung von Sonderleistungen geschuldet. 


Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten sich um EUR 0,2 Mio. auf EUR 0,5 Mio. Der Rückgang ist im Wesentlichen verminderten Zuschüssen auf Modernisierungsmaßnahmen geschuldet.


Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Fertigstellungen im Anlagevermögen im Berichtsjahr um EUR 0,5 Mio. auf EUR 8,5 Mio. 


Die gegenüber dem Vorjahr um EUR 102.300 oder 4,0 Prozent leicht gestiegenen Zinsbelastung in Höhe von EUR 2,7 Mio. im Geschäftsjahr 2022 ist dem gestiegenen Finanzierungsvolumen geschuldet.


Der Sach- und Personalaufwand liegt im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr unverändert bei EUR 8,6 Mio. Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr leicht um EUR 0,5 Mio., während der Sachaufwand um EUR 0,5 Mio. leicht sank. Der Personalaufwand erhöhte sich im Wesentlichen durch die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie. Im Geschäftsjahr 2022 lag die Zahl der Vollbeschäftigten sowie der Teilzeitbeschäftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und Technik (ohne geringfügig Beschäftigte) bei 74 Beschäftigten. Die Verwaltungskosten entwickelten sich entsprechend den Planungen. 


Die Geschäftsleitung der GSW geht von einer kontinuierlichen und gesicherten Unternehmenspolitik aus, in der die Schwerpunkte der Tätigkeit weiterhin in der Erhaltung des umfangreichen Mietwohnungsbestandes und im Bauträgergeschäft zu sehen sind.

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

2.4 Organisationsentwicklung / Digitalisierung


Die für 2022 geplanten IT/EDV-Projekte erwiesen sich als nicht einfach in der Umsetzung, da sich auch bei den IT/EDV-Dienstleistern der Fachkräftemangel bei stetig steigenden Anforderungen durch die Kunden auf die Auftragserfüllung mittlerweile spürbar auswirkt. Trotzdem konnte auch im Geschäftsjahr 2022 die systematische Organisationsentwicklung der Gesellschaft und Digitalisierung der Geschäftsprozesse nach Plan weiterverfolgt werden. 


Durch die Klimaschutzvorgaben der Bundesregierung und die neue Gesetzgebung im Energiebereich in Folge der dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine folgenden Energiekrise kommen erhebliche Kosten auf die Wohnungs- und Gebäudewirtschaft zu. Die Entwicklung einer tragfähigen Klimastrategie ist deshalb eine wichtige Voraussetzung für ein zukunftsorientiertes Wohnungs- und Gebäudemanagement. Die GSW hat sich deshalb an der Entwicklung von mevivoECO im Rahmen eines Pilotprojekts beteiligt. Die Software ermöglicht die Erfassung des energetischen Zustandes von Gebäuden und die Entwicklung unterschiedlichster Szenarien für die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes, auf deren Basis eine nachhaltig ökologische aber auch wirtschaftlich tragfähige Klimastrategie mit einer langfristigen Maßnahmenplanung erstellt werden kann. Im Laufe des Jahres 2023 sollen die ersten Ergebnisse für die strategische Maßnahmenplanung zur energetischen Modernisierung des Gebäudebestandes sowie für eine Klima-Roadmap für die Gesellschaft vorliegen. 


Die Gesellschaft hat bereits 2015 ihre IT in ein Rechenzentrum verlagert und die EDV auf Terminalserverbetrieb umgestellt. Im Geschäftsjahr 2022 hat man einer sich durch die Corona-Krise forcierten Veränderung der Arbeitswelt Rechnung getragen und den unternehmensweiten Austausch der Thin Clients gegen Fat Clients (Laptops) beschlossen. Nach umfangreichen Vorarbeiten erfolgte das Roll-out im 1. Quartal 2023. Damit einher ging auch die Umstellung auf Microsoft 365 mit Teams oder die Einführung eines zweiten App-Stores für die noch schnellere Verteilung von neuer Software. Wie in der Vergangenheit wurde bei der Planung und Vorbereitung großen Wert daraufgelegt, dass ein mögliches mobiles Arbeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne funktionale und systemische Einbußen einher geht und dabei der hohe Grad der IT-Sicherheit weiterhin gewährleistet ist. Darüber hinaus wurde 2022 die Erweiterung der EDV um weitere Services vorbereitet, welche 2023 schrittweise freigegeben werden sollen. Mit der stetigen Weiterentwicklung der IT/EDV will die Gesellschaft zukünftig ein flexibles standort- und plattformunabhängiges Arbeiten ermöglichen.


Die für Oktober 2023 geplante Umstellung des ERP-Systems Wodis Sigma auf Wodis Yuneo wurde nach gründlicher Abwägung aller mit der Umstellung verbundenen Risiken um ein Jahr auf Oktober 2024 verschoben. 


Die Summe aller Maßnahmen soll dazu beitragen, die Gesellschaft technologisch, strukturell und organisatorisch auf kommende Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten.

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

3. Prognosebericht


Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet die Geschäftsleitung der GSW mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von EUR 4,7 Mio. Das Ergebnis ist den weiterhin stabilen Erträgen aus der Wohnungsbewirtschaftung und den bereits gesicherten Erträgen aus dem Bauträgergeschäft aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen in Tübingen vgl. 2.2.2.1 Bauprojekte für das Umlaufvermögen) geschuldet. Im Bereich der Instandhaltung geht die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 von rückläufigen Aufwendungen von rund EUR 0,8 Mio. gegenüber dem Vorjahr aus.


8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Bedingt durch das sehr erfolgreiche Wirtschaftsjahr 2022 mit einem ordentlichen Ergebnis im Bauträgergeschäft und einem zufriedenstellenden Ergebnis aus der Bestandsvermietung sind die Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2023 nach Planrechnung tendenziell rückläufig. Für das Geschäftsjahr 2023 ist mit einem weiterhin zufriedenstellenden positiven Ergebnis, jedoch auf einem niedrigeren Niveau als dem des Vorjahres, zu rechnen. 


Die Folgen der Energiekrise, der hohen Inflationsrate und des Ukraine-Kriegs, insbesondere auch im Hinblick auf die Unterbrechung der Lieferketten, lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts nicht abschließend beurteilen.


Nachdem die traditionell stabil aufgestellte Wohnungswirtschaft relativ unbeschadet durch die Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 gekommen ist, steht die Branche seit 2022 vor der Herausforderung, einer Vielzahl an gleichzeitig auftretenden toxischen Rahmenbedingen zu begegnen. Die politischen Vorgaben zur Dekarbonisierung der Gebäudebestände, eine sich verstetigende Inflation bei gleichzeitig dynamisch steigenden Zinsen sowie eine ungenügende Förderkulisse bei steigenden Baukosten dürften spürbar negative Auswirken auf die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft haben.Die Rahmenbedingungen werden sich im Geschäftsjahr 2023 erheblich schwieriger gestalten als in den Jahren zuvor. 

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Bestandsbewirtschaftung

Aufgrund der weiter hohen Nachfrage nach Wohnraum auch in ländlichen Regionen sowie dem verhältnismäßig guten baulichen und technischen Zustand des Vermietungsbestandes ist mit weiterhin stabilen Erträgen aus der Wohnungsbewirtschaftung zu rechnen. Die Gesellschaft rechnet mit Mieterträgen abzüglich prognostizierter Erlösschmälerungen in Höhe von EUR 27,7 Mio.

Dem stehen Instandhaltung von EUR 8,5 Mio., Abschreibungen von EUR 8,6 Mio. und Zinsaufwendungen von EUR 2,7 Mio. gegenüber. 


Bauträgebereich

Im Bau befindliche Bauträgerprojekte werden abgeschlossen. Die Gesellschaft geht von gesicherten Erträgen in Höhe von EUR 4,6 Mio. aus dem Bauträgergeschäft aus. 


Eigentumsverwaltung

Die Eigentumsverwaltung komplettiert das Angebotsspektrum der Gesellschaft als Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Die erwirtschafteten Erträge sind jedoch im Verhältnis zur Bestandsverwaltung und dem Bauträgergeschäft auf deutlich niedrigerem Niveau. Die Gesellschaft geht davon aus, dass der Geschäftsbereich Eigentumsverwaltung auch im Geschäftsjahr 2023 weiter ausgebaut wird, so dass man Erträge in Höhe von EUR 0,7 Mio. prognostiziert hat. 


Grundlage der Erwartungen der Geschäftsleitung der Gesellschaft sind unter anderem folgende Überlegungen: 


Bestandsbewirtschaftung

Aufgrund der weiter hohen Nachfrage nach Wohnraum auch in ländlichen Regionen und den sich abzeichnenden Mietanstiegen in den Mietspiegeln der Ballungsräume ist auch für das laufende Geschäftsjahr mit grundsätzlich weiterhin stabilen Erträgen aus der Wohnungsbewirtschaftung zu rechnen. Bedingt durch die gestiegenen Energiekosten und den geschrumpften Haushaltskassen der privaten Haushalte in Folge der Inflation 2022 und 2023 ist jedoch weiterhin mit ansteigenden Mietausfällen vor allem auch im Bereich der Nebenkostenabrechnung zu rechnen.


Bauträgerbereich

Alle 28 Eigentumswohnungen der Bauträgermaßnahme in Tübingen konnten vor Fertigstellung vollständig veräußert werden, so dass der Ertrag aus dieser Maßnahme bei Fertigstellung für das Jahresergebnis 2023 bereits gesichert ist. Der Vertrieb der 33 Eigentumswohnungen der Bauträgermaßnahme in Albstadt verlief in den ersten drei Quartalen 2022 den Erwartungen entsprechend zufriedenstellend. Im 4. Quartal 2022 nahm die Nachfrage aufgrund steigender Zinsen und hohen Inflation jedoch stark ab und kam im 1. Quartal 2023 gänzlich zum Erliegen. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung lag der Verkaufsstand bei 68 Prozent. Die nicht veräußerten Wohnungen werden im laufenden Geschäftsjahr 2023 in das Anlagevermögen überführt und vermietet. Aufgrund des aktuellen Mietniveaus geht die Gesellschaft davon aus, dass keine Bewertungsabschläge vorzunehmen sind. Die in der Projektierung und Planung befindlichen Projekten werden laufend auf ihre Wirtschaftlichkeit dahingehend überprüft, ob eine realistische wirtschaftliche Umsetzbarkeit unter den aktuell gegebenen Bedingungen noch möglich ist.


Eigentumsverwaltung

Um die Wirtschaftlichkeit des Geschäftsfeldes der Eigentumsverwaltung zu steigern, bleibt es auch weiterhin Ziel, bestehende Verwalterverträge zu optimieren und neue Eigentümergemeinschaften zu akquirieren. Aktuell ist auf dem Markt der Eigentumsverwaltung eine Verkleinerung des Verwalterangebots zu beobachten. Viele Wohnungs- und Immobilienunternehmen mit einem kleinen Verwaltungsbestand trennen sich von diesem Geschäftszweig, da sich die Eigentumsverwaltung sehr aufwändig gestaltet und die Erträge verhältnismäßig klein sind. Etliche Gemeinschaften werden sich in Folge dieser Entwicklung neue Verwalter suchen müssen. 


Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Wesentlicher Indikator in diesem Bereich ist die Personalentwicklung der Gesellschaft. Die Personaldecke im Geschäftsjahr 2023 wird sich auf Niveau des Vorjahres bewegen. Um Personalengpässe vorzubeugen, betreibt die Gesellschaft ein aktives, vorausschauendes Personalmanagement und investiert in die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie in die Ausbildung junger Menschen.


Auch unter dem Eindruck der zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen in Folge der Energiekrise, der hohen Inflationsrate und des Ukraine-Krieges ist zu erwarten, dass die breite Aufstellung der Gesellschaft mit den Geschäftsbereichen Wohnungsbewirtschaftung, Bauträgergeschäft und Eigentumsverwaltung sowie die risikogeleitete Projektentwicklung der Neubauprojekte eine auch weiterhin gute Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft ist. Nach heutiger Einschätzung ist von einem weiter positiven Geschäftsverlauf auch in 2023 auszugehen. Die weitere Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Bauträgerbereich über das Jahr 2023 hinaus bleibt abzuwarten.

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

4. Chancen- und Riskenbericht
Chancen und Risiken hinsichtlich der Prognose für das Geschäftsjahr 2023


Das Jahresergebnis 2023 könnte sich gegenüber dem prognostizierten Ergebnis positiver darstellen, wenn nachfolgende Effekte eintreten:


  • Durch höhere Mieten bei Wiedervermietung liegen die Mieteinnahmen über der Prognose und führen zu einer leichten Verbesserung des prognostizierten Jahresergebnisses.
  • Instandhaltungsbudgets werden nicht ausgeschöpft, zum Beispiel aufgrund von Kapazitätsengpässen des Handwerks, und entlasten das Jahresergebnis leicht.
  • Im Bauträgergeschäft sind durch die bereits erfolgten Übergaben in 2023 die Ergebniserwartungen gesichert. Elf bisher nicht verkaufte Einheiten in Albstadt

        befinden sich im planmäßigen Vermietungsprozess.


Das Jahresergebnis 2023 könnte schlechter ausfallen als im Wirtschaftsplan prognostiziert, wenn nachfolgende Effekte eintreten:


  • Die Annahmen für die Mietenentwicklung treten nicht ein, wodurch sich das Jahresergebnis leicht verschlechtert.
  • Die Mietausfälle fallen höher aus als prognostiziert. Diesbezüglich kann sich das Jahresergebnis leicht vermindern.
  • Die Instandhaltungsbudgets können bedingt durch zusätzliche, nicht geplante Maßnahmen oder steigende Baukosten nicht wie geplant eingehalten werden,

        sodass es zu einer leichten Belastung des Ergebnisses kommen kann.

  • Die sich im Steigen befindlichen Zinskonditionen weichen von den Annahmen in der Planung ab und belasten das Ergebnis leicht.


Es bestehen derzeit nach Einschätzung der Gesellschaft weder bestandsgefährdende noch entwicklungsbeeinträchtigende Risiken. Wesentliche Auswirkungen auf die Prognose können nicht ausgeschlossen werden, allerdings erwartet die Gesellschaft bei Eintritt der beschriebenen Chancen und Risiken nur unwesentliche Auswirkungen auf das prognostizierte Ergebnis. Insgesamt geht die Gesellschaft von einem ausgewogenen Verhältnis von Chancen zu Risiken für das Geschäftsjahr 2023 und von der Erreichung des im Wirtschaftsplan prognostizierten Jahresergebnis aus.

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Chancen- und Risiken der einzelnen Geschäftsbereiche

Die relevanten Chancen- und Risikofelder der Gesellschaft betreffen im Wesentlichen die drei operativen Geschäftsbereiche Bauträgergeschäft, Wohnungsbewirtschaftung, Eigentumsverwaltung sowie die Kapitalbewirtschaftung, die Personalstruktur und die weiteren rechtlichen bzw. gesetzlichen Anforderungen. Im besonderen Fokus steht die Verwendung von Finanzinstrumenten (vgl. 5. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten). 


Im Folgenden werden die Chancen- und Risikofaktoren der einzelnenGeschäftsfelder detailliert dargestellt. 



Chancen und Risiken aus der Bestandsbewirtschaftung

Der Immobilienbestand der GSW ist aufgrund der unternehmensspezifischen Historie als Wohnungsunternehmen des Sozialverband VdK Baden-Württemberg e. V. sehr breit gestreut, wodurch sich standortbezogene Risiken minimieren. Durch die gestiegenen Betriebskosten insbesondere getrieben von den Energiepreisen könnte die Bruttowarmmiete die Zahlungsfähigkeit der Mieter, insbesondere von Einpersonen- und Alleinerziehendenhaushalte in großen Wohnungen, übersteigen. Hieraus können Erlösausfälle resultieren. Des Weiteren gilt es die Herausforderungen aus den sich verschärfenden Klimaschutzvorgaben und den Risiken des Klimawandels für den Wohnungsbestand aktiv zu managen. Die daraus resultierenden Themen sind höhere Baukosten, Einschränkungen der Weitergabe entstehender, höherer Kosten im Rahmen von Mietanpassungen und Verschärfungen bei der Umlage der Betriebskosten. Diesen Themen begegnet die Gesellschaft im Rahmen der Entwicklung eines Klimapfades auf Ebene des Gebäudeportfolios. Aufgrund des guten technischen und baulichen Zustandes des Gebäudebestandes und den permanenten Instandhaltungs- und Modernisierungsanstrengungen sowie der regen Neubautätigkeit der letzten Jahre und der meist sehr guten Lagen der Bestandsobjekte werden

für die nachhaltige Entwicklung des Wohnungsbestandes auch weiterhin Chancen gesehen. 



Chancen und Risiken aus dem Bauträgergeschäft

Das Bauträgergeschäft kann trotz den verschlechterten Rahmenbedingungen (steigende Zinsen und Baukosten) in Einzelfällen ertragsorientierte Chancen bieten. Die gestiegenen Zinsen und Baukosten machen den Eigentumserwerb für breite Schichten der Bevölkerung auf dem aktuellen Niveau nicht mehr bezahlbar, was zu einem spürbaren Rückgang der Nachfrage auf dem Immobilienmarkt geführt hat. Aufgrund des großen Know-hows in der Projektentwicklung in der Gesellschaft und ihren Geschäftspartnern sieht man jedoch auch weiterhin Chancen in der Entwicklung weiterer Bauträgerprojekte. Dies gilt nach Einschätzung der Gesellschaft insbesondere für die Entwicklung altersgerechter Immobilien. In diesem Bereich ist die Gesellschaft aufgrund einer Vielzahl von erstellten Projekten bestehend aus Pflege und Wohnen am Markt gut positioniert. Es ist jedoch notwendig, die Projekte wirtschaftlich genau und sicher zu planen, deren Umsetzung präzise zu steuern und die Kostenentwicklung permanent im Blick zu haben. Vermarktungsschwierigkeiten können und dürfen jedoch trotzdem nicht ausgeschlossen werden, da auch bei sorgfältiger Projektauswahl der Markt einzelne Objekte oder Wohnungen nicht annimmt. Bei allen Projekten mit Wohneigentum wäre jedoch auch eine alternative Vermietung von Einheiten möglich. Die Vergaben der Baumaßnahmen an Generalunternehmer zu Festpreisen sorgen bislang zusätzlich für Kostensicherheit und tragen zur Minimierung des Risikos aus dem Bauträgergeschäft bei. Unter Abwägung der Chancen und Risiken wird die Gesellschaft im Einvernehmen mit ihrem Gesellschafter und Aufsichtsrat

das Bauträgergeschäft risikoadäquat steuern. 

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Chancen und Risiken aus der Eigentumsverwaltung

Die Eigentumsverwaltung zusammen mit der Mietsonder- und Miethausverwaltung rundet das immobilienwirtschaftliche Leistungsspektrum ab und ermöglicht der Gesellschaft, eine zusätzliche Dienstleistung bei Erwerbeiner Immobilie aus einer Hand anzubieten. Dies kann ein entscheidendes Kriterium für den Erwerb von Wohneigentum sein. Eine kritische Überwachung der Wirtschaftlichkeit des Geschäftsfeldes ist aus Rentabilitätsgründen jedoch unerlässlich. Aufgrund einer steigenden Nachfrage nach Verwalterleistungen und einem für Wohnungseigentümergemeinschaften interessanten Preis-/Leistungsverhältnis werden überwiegend Chancen für

die Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes in den kommenden Jahrengesehen. 



Chancen und Risiken aus Finanzgeschäften

Mit Hilfe der Daten aus dem Darlehens- und Sicherungsmanagementsystems und mit Unterstützung eines Finanzdienstleisters werden die Informationen aus den Grundbüchern und der Darlehensstruktur hinsichtlich der Schaffung von Beleihungsspielräumen und einer Verbesserung der Konditionen weiter analysiert und bewertet. Es ist jedoch mit sich weiter verschlechternden Finanzierungsbedingungen infolge steigender Zinsen zu rechnen. Erschwerend kommt hinzu, dass die bisherigen Bundes- und Landesförderungen für energieeffiziente Neubauten und Modernisierungen einem immer schnelleren Wandel unterliegen und damit die Planungs- und Kalkulationssicherheit stetig abnimmt. Zusätzlich zeichnen sich weitere regulatorische Vorgaben im Rahmen der Klimapolitik und der Bankenregulierung ab. Ungeachtet dessen geht die Gesellschaft davon aus, dass es eine substantielle Förderung im Hinblick auf die Klimaziele auch weiterhin geben wird. 



Chancen und Risiken aus der Personalstruktur

Insbesondere für Wohnungs- und Immobilienunternehmen mit Sitz in ländlichen Regionen besteht das Risiko, dass aufgrund des Mangels an Fach- und Führungskräften in der Wohnungswirtschaft, Fluktuation und kurzfristiger Personalveränderungen nicht ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund rückt zukünftig neben der gezielten internen Weiterbildung vor allem eine nachhaltige Nachwuchsplanung und -förderung sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Mittelpunkt der Personalentwicklung der Gesellschaft. 


Die Ausbildung junger Menschen hat für die Geschäftsführung höchste Priorität, um die hohe Kompetenz der Belegschaft dauerhaft sicherzustellen. Im Geschäftsjahr 2022 (Ausbildungsjahr 2022/23) bildete die Gesellschaft vier Immobilienkaufleute im 1., 2. und 3. Lehrjahr aus. Eine Auszubildende schloss ihre Ausbildung zur Immobilienkauffrau mit guten Leistungen ab. Auch konnte ein Schüler ein immobilienwirtschaftliches Praktikum sowie ein Student ein Fachsemester bei der GSW absolvieren. Auch in Zukunft wird die Gesellschaft ihre Verantwortung im Ausbil-dungsbereich wahrnehmen und jungen Menschen eine qualifizierte Berufsausbildung oder Praktikum ermöglichen. 


Qualifikation und Fachkompetenz sind die wichtigsten Ressourcen für den unternehmerischen Erfolg in der Zukunft. Der Aus-, Fort- und Weiterbildungsbereich nimmt deshalb einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Fortbildungen und Seminare werden regelmäßig angeboten und in Anspruch genommen. Die digitale Wissensvermittlung gewinnt zunehmend an Bedeutung. 

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

Risiken aus rechtlichen bzw. gesetzlichen Anforderungen

Auch in den Geschäftsjahren ab 2023 sind eine Vielzahl von neuen Gesetzen und Verordnungen zu verzeichnen beziehungsweise zu erwarten. Dies betrifft im Wesentlichen die Themen Aufteilung und Preis der CO2-Steuer für Mieter und Vermieter und steigende Anforderungen bei Bauvorhaben (Energiestandards, Fördervoraussetzungen sowie Nutzungs- und Mobilitätskonzepte). Des Weiteren zeichnen sich weitere Verschärfungen mit der EU-Gebäuderichtline, dem EU-Emissionshandel, der EU-CO2-Grenzsteuer

und dem EU-Lieferkettengesetz in den kommenden Jahren ab. 


Pandemie-Risiko

Im Jahr 2022 erfolgte der Übergang der Corona-Pandemie in eine endemische Lage. Die Einschränkungen wurden im Laufe des Jahres immer weiter reduziert. Auf eine gegebenenfalls erneute pandemische Lage ist die Gesellschaft sowohl technisch wie organisatorisch vorbereitet. 


Risiken in Folge des Ukraine-Krieges

Bedingt durch die Preisbremsen im Bereich der fossilen Energieträger konnten die Folgen aus dem Lieferstopp für russisches Gas und Öl für die privaten Haushalte und die Wirtschaft bislang spürbar abgefedert werden. Inwieweit sich die alternative Beschaffung der Energieträger am Weltmarkt sowie der nationale Umbau der Energieversorgung auf die weitere Preisentwicklung in den kommenden Jahren auswirkt, kann zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht abgesehen werden. 


Insgesamt war die Risikopolitik der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 vom Prinzip der Vorsicht geprägt – dies gilt auch für das laufende Geschäftsjahr 2023.

8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

5. RISIKOBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN


Die Gesellschaft betreibt eine integrierte und vorausschauende Finanzplanung, um jederzeit über ausreichend Liquidität zur Bedienung künftiger Verpflichtungen zu verfügen.  


Zu den zum Bilanzstichtag bestehenden Finanzinstrumenten zählen auf der Aktivseite im Wesentlichen Finanzanlagen, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie liquide Mittel. Ausfallrisiken bei Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen wurden durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt.


Auf der Passivseite werden zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken bei langfristigen Verbindlichkeiten Festzinsen vereinbart. Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken und zur Kostenoptimierung sind zum Bilanzstichtag zins- und währungsbezogene Termingeschäfte in Form von Zins- und Währungsswaps für eine Bezugsgröße von insgesamt CHF 0,4 Mio. und EUR 1,2 Mio. abgeschlossen. Unter Berücksichtigung der aktuellen sowie auch der vergangenen Zins- und Währungsentwicklung wurde für die weitere Laufzeit der Verträge die diesbezügliche Rückstellung im Berichtsjahr auf EUR 0,2 Mio. festgesetzt.


8.3 Anhang zum Jahresabschluss 2021 

6. INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS DER GESELLSCHAFT


Zur frühzeitigen Identifizierung, Bewertung und Bewältigung von Chancen und Risiken, die für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft von Bedeutung sein können, wird ein umfangreiches und auf die Gesellschaft ausgerichtetes Risikomanagement genutzt. Für die notwendige Transparenz, bezogen auf die aktuelle Unternehmenssituation, und auch im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung, sorgt das Controlling, welches dem Geschäftsführer regelmäßig berichtet und Daten für die Unternehmenssteuerung zur

Verfügung stellt. 


Die Gesellschaft verfügt über Controlling- und Planungssysteme, die in steigendem Maße mit zur Identifizierung der Chancen und Risiken in den Kerngeschäftsfeldern beitragen. Hierzu gehören insbesondere ein Immobilien- und ein Kreditportfoliomanagementsystem sowie ein – mit dem ERP-System der Gesellschaft vernetztes – Controllingsystem.


Zu den wesentlichen Sicherungselementen des Risikomanagements zählen neben dem Controlling, zu dem der jährliche Wirtschaftsplan und Finanzierungsübersichten bezüglich der umfangreichen Neubau- und Modernisierungstätigkeiten gehören, weitere interne Kontrollsysteme. Quartalsbezogene betriebswirtschaftliche Auswertungen, regelmäßige Abteilungs- und Führungskräftebesprechungen, der tägliche Liquiditätsstatus sowie regelmäßige Berichte aus den einzelnen Abteilungen geben umfassend Auskunft über die wirtschaftliche und finanzielle Lage beziehungsweise Entwicklung

der Gesellschaft. 

Unter ständiger Beobachtung steht insbesondere das Bauträgergeschäft, welches die größten Renditechancen der drei Kerngeschäftsfelder bietet. Gleichzeitig ist dieses Geschäftsfeld immer mit größeren inhärenten Risiken verbunden, die es zu minimieren gilt. Die Verschlechterung der Vermarktungssituation sowie die Überschreitung der geplanten Kosten und Termine sind in diesem Geschäftsfeld die wesentlichen Risiken. Eine sorgfältige Auswahl der zu realisierenden Bauprojekte sowie die präzise Planung und Projektsteuerung durch die Mitarbeiter ist deshalb unabdingbar für den wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft. Renditen, Kosten und Termine werden sorgfältig überwacht. Zur noch besseren kaufmännischen Planung, Steuerung, Überwachung und Kontrolle von Neubauprojekten wurde 2022

eine Bauprojektmanagement-Software eingeführt. 


Die Unternehmensfinanzierung wurde im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen der Marktgegebenheiten, des Bedarfs und der vorhersehbaren Zinsänderungsrisiken weiterentwickelt. Durch die Streuung der Zinsbindungsfristen sind Zinsänderungsrisiken minimiert. Die Gesellschaft verfügt über ein aktives Zinsmanagement, welches über ein Kreditportfoliomanagementsystem abgebildet wird. Im Rahmen des Jahresabschlussprozeßes werden Kennzahlen zum Zinsniveau, der Zinsbelastung, des Kapitaldienstes und des Fremdkapitals ausgewertet. Dabei wurden keine wesentlichen Risiken mit Gefährdungspotentiale für die Gesellschaft festgestellt. Das Geschehen an den Kapitalmärkten wird aufmerksam verfolgt, um rechtzeitig von günstigen Entwicklungen profitieren zu können. Ein unabhängiger Finanzdienstleister steht außerdem beratend zur Seite. Die Kreditbeschaffung war aufgrund der kontinuierlichen Unternehmensentwicklung und der vertrauensvollen Beziehung zu den Finanzpartnern ohne Probleme möglich.




Sigmaringen, den 19. Juni 2023



GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau

Baden-Württemberg mit beschränkter Haftung

– Bauträgerunternehmen des VdK –




gez. Roy Lilienthal

Geschäftsführer

Share by: